Erbringung von Leistungen der Objekt- und Fachplanung der HOAI 2021 mit zugehörigen Besonderen Leistungen.
Das Fördergerüst befindet sich im Bereich Sanierung Aue der Wismut GmbH an der Talstraße 7 der Stadt Hartenstein. Das Fördergerüst gilt, neben den Gebäuden Schacht-, Maschinen- und Zechenhaus, seit 2007 als Technisches Denkmal (Amt für Bauordnung und Denk-malpflege Zwickau). Der Schacht 371 sowie die umgebende Haldenlandschaft sind seit 2019 Teil der _Bergbaulandschaft Uranerzbergbau_ innerhalb des UNESCO Welterbes Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří.
Aufgrund der historisch wichtigen Rolle bei der Gewinnung von Uranerz soll künftig das Gelände des Schachtes 371 als Präsentationsort für das _Erbe der Wismut_ durch die Wismut Stiftung gGmbH für die breite Öffentlichkeit erlebbar gestaltet werden.
Bezüglich seiner Authentizität, Singularität und außergewöhnlichen historischen Bedeutung als verbliebene Zeugnisse des Uranbergbaus, verfolgt die Wismut Stiftung gGmbH das denkmalpflegerische Ziel, das Gebäudeensemble mit Fördergerüst zu erhalten.
Das ca. 50 m hohe Stahlfördergerüst ist in das Schachthaus integriert und _wächst_ aus diesem heraus. Das 4-geschossige Schachthaus besteht aus einer Skelettbau-Konstruktion aus Stahlbeton mit Klinkermauerwerk ausgefacht. Die monolithischen Decken bestehen ebenfalls aus Stahlbeton mit teilweise eingefügten Stahlbühnen.
Das Fördergerüst wurde im Werk 536 Cainsdorf gefertigt und 1958 aufgebaut. Zur Förderung diente eine zweitürmige Vier-Etagen-Förderkorbanlage, welche im Bereich der Personenbeförderung drei untereinander liegende Förderkörbe für je 20 Personen (jeweils nach oben und nach unten) antrieb und in der Lastenförderung in vier Etagen Haltepunkte aufwies, in welchen jeweils zwei Hunte auf- bzw. eingeladen werden konnten. Sie erreichte eine Leistung von 12 m/s bei Seilfahrt und 14 m/s bei Güterfahrt. Die Förderkorbanlage wurde 1996 außer Betrieb gesetzt. Der Schacht wurde im Jahr 2011 mittels einem Betonpfropfen verwahrt.
Im Laufe der vergangenen Jahre sind am Fördergerüst vereinzelte Korrosionsschutzmaßnahmen und kleinere Umbauten vorgenommen worden.
Das Fördergerüst des Schachthauses befindet sich, aufgrund der äußeren Einflüsse durch die Bewitterung in einem sanierungsbedürftigen Zustand.
Für das Fördergerüst wurde im April 2023 ein Sachstandsbericht mit Maßnahmenkatalog nach Sichtprüfung zum Erhaltungszustand erstellt. Auf dieser Grundlage müssen, unter statischen Gesichtspunkten, die Maßnahmen zum Erhalt umgesetzt werden. Das Fördergerüst befindet sich nicht mehr in Betrieb und soll auch für die Nachnutzung weder in Betrieb, noch für Besucher außerhalb des Schachthauses begehbar gemacht werden. Eine Befahrung des Schachtfördergerüstes soll lediglich zu Kontroll- und Wartungszwecken fungieren. Vorrangig ist hier der Erhalt des Fördergerüstes als Technisches Denkmal für die Dauerhaftigkeit anzusetzen.
Das Fördergerüst ist ein stählernes Einstrebengerüst bestehend aus einem 8-stieligen Führungsgerüst aus Profilstahl. Das Führungsgerüst hat eine rahmenartige Tragstruktur. Zudem sind an das Führungsgerüst Hängebankträger angeschlossen. Die Streben sind in Hohlkastenschweißkonstruktionen ausgeführt. Die Seilscheibenträger sind in die Streben eingebunden und das Fördergerüst besitzt einen Kranbahnaufbau mit Hebezeug. Die Übertreibsicherung sind mit Spurlattenverdickung und Prellhölzer noch tlw. vorhanden. Es gibt 4 Seilscheiben mit einen Scheibendurchmesser von 7 m.
Der Allgemeinzustand des Fördergerüstes ist von mäßiger bis starker Korrosion gekennzeichnet. Die tragenden Konstruktionsteile besitzen noch ausreichend Querschnitte. Allerdings befindet sich der Gesamtzustand des Gerüstes in einem sehr sanierungswürdigen Zustand. Es gilt, wieder einen mängelfreien Allgemeinzustand und einen Korrosionsschutz des gesamten Fördergerüstes, sowie aller verbindlichen Elemente zum Gerüst, im und außerhalb des Schachthauses, herzustellen. Die Denkmalbehörde ist in die Entscheidungen der einzelnen Maßnahmen einzubeziehen. Ebenso ist die Fundamentierung des Fördergerüstes zu prüfen und falls notwendig die Tragfähigkeit und den witterungsfesten Schutz wieder herzustellen.
Leistungsort: Wismut GmbH, Bereich Sanierung Aue
71000000: Dienstleistungen von Architektur-, Konstruktions- und Ingenieurbüros und Prüfstellen
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