Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um Sanierungsmaßnahmen der
denkmalgeschützten Nikolaikirche in Anklam. Die Stadt Anklam beabsichtigt die
Umnutzung, Umstrukturierung und Instandsetzung der Nikolaikirche Anklam. Ziel des
Vorhabens ist es, parallel zur Wiederherstellung der städtebaulichen Fassung des
zentralen Marktplatzes, das Kirchengebäude einer dauerhaften Nutzung als Lilienthal
Flight Museum (LFM) zuzuführen und den Turmhelm in seiner ursprünglichen Höhe
von ca. 103 m in Anlehnung an seine bauzeitliche Form wiederaufzurichten.
Gekennzeichnet ist der Mauerwerksbestand der Nikolaikirche Anklam durch eine
Vielzahl unterschiedlicher Schadbilder, die sich in unterschiedlich starker Ausprägung
und Verteilung überlagern. An vielen Bereichen liegen stärkere Schädigungsgrade an
den Maueroberflächen vor, das betrifft den Innenraum und die Fassade. Im Innenraum
ist zu beachten, dass historische Fassungsbefunde vorhanden sind, die aus
denkmalpflegerischer Sicht als sehr wertvoll einzuordnen sind. Der vergleichsweise
hohe Schädigungsgrad der Architekturoberflächen ist überwiegend auf die
Kriegszerstörung des Gebäudes und die lange nachfolgende Standzeit in ruinösem
Zustand zurückzuführen. Aus den Untersuchungsergebnissen in Zusammenhang mit der
Betrachtung der Schadbilder ist zu ersehen, dass leichtlösliche Salze, Gips und erhöhte
Feuchtegehalte gemeinsam mit bauklimatischen Gegebenheiten als Schadfaktoren
wirksam sind. Grundsätzlich soll der jetzt sichtbare Bestand der Maueroberflächen in
seinem gealterten Erscheinungsbild erhalten und stabilisiert werden. Dabei verwendete
neue Materialien sollen sich ohne Störungen in den vorhandenen Bestand einfügen. Für
den Innenraum wird eine Erhaltung des vorhandenen Erscheinungsbildes mit
Sichtbarkeit aller Befunde und Alterungsspuren favorisiert. Rekonstruierende Eingriffe
sind nicht vorgesehen. Die Umsetzung der Forderung nach Erhaltung der historischen
Substanz wird je nach deren Wertigkeit mit technologisch differenzierten Methoden der
restauratorischen Konservierung umgesetzt. Höchste Anforderungen werden an den
Bereichen mit Befunden figürlicher Malerei und polychromer Fassungen an den oberen
Bereichen im Innenraum an die Substanzerhaltung gestellt. Generell wird die Erhaltung
der historischen Fassungs- und Oberflächenbefunden an den weiteren Flächen im
Innenraum angestrebt. Nach Bedarf erfolgen Sicherungen an mechanisch gefährdeten
Bereichen und Partien. Das betrifft Materialrisse unterschiedlicher Dimensionen und
starke Materialverluste an Fugen und am Mauerfuß.
45212300: Bauarbeiten für Kunst- und Kulturgebäude
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