Die Hamburg Port Authority (HPA), im Folgenden Auftraggeber (AG) genannt, ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts der Freien Hansestadt Hamburg und steht für ein modernes und nachhaltiges Hafenmanagement, betreibt die wasser- und landseitige Infrastruktur des Hamburger Hafens, steigert die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im Hafen, plant und führt Bauprojekte durch und übernimmt das Immobilienmanagement.
Im Sinne einer bedarfsgerechten, zukunftsorientierten Entwicklung des Hamburger Hafens hat die Hamburg Port Authority (HPA) beschlossen, die im Stadtteil Steinwerder gelegenen Grundstücke des ehemaligen Hansaterminals und des Roßterminals - zusammen als Steinwerder Süd bezeichnet - umzustrukturieren. Die im Bereich Steinwerder Süd liegenden ehemals betriebenen Terminals sind nicht mehr funktional und überwiegend baufällig. Sie bieten mit ihren vorhandenen Grundstücksstrukturen wenig Potenzial für marktgerechte Hafennutzungen nach aktuellen Gesichtspunkten.
Zur Herrichtung neuer, bedarfsgerechter und effizient nutzbarer Hafengrundstücke sollen die vorhandenen Landgrundstücke
- aus Gründen des Hochwasserschutzes auf ein Niveau von rd. NHN +7,7 m aufgehöht,
- die beiden Höftspitzen Roßhöft und Oderhöft zurück gebaut
- und der dazwischenliegende Bereich des Oderhafens verfüllt und ebenfalls auf ein Niveau von rd. NHN +7,7 m aufgehöht werden.
Es wird ein rd. 26,4 ha großes, zusammenhängendes Grundstück geschaffen, das nach Norden und Osten mit Uferböschungen abschließt, während im Westen die Bestandskaimauer erhalten bleibt. Der entsprechende Planfeststellungsbeschluss erging am 24. September 2024. Seit dem ersten Quartal 2025 laufen die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen. Die aktuelle Planung sieht einen Abschluss der Maßnahmen in Q4 2029 vor, sodass das Grundstück Anfang 2030 an den oder die Nutzer übergeben werden kann. Die Errichtung der Suprastruktur wird anschließend vom Nutzer/von den Nutzern gemäß seinen/ihren Bedürfnissen hergestellt werden.
Das neu entstehende Hafengrundstück ist so konzipiert und bautechnisch ausgestaltet, dass es entsprechend der konkreten Marktnachfrage zum Fertigstellungszeitpunkt für verschiedene und nach gegenwärtigem Stand zu erwartende Hafennutzungen entwickelt werden kann.
Die HPA möchte das Grundstück über einen langfristigen Vertrag (Erbbaurechts- oder Mietvertrag) an ein oder mehrere bonitätsstarke Unternehmen mit einem innovativen, wertschöpfenden und nachhaltigen Konzept vermarkten. Entsprechende Unternehmen sollen weltweit angesprochen werden. Zu berücksichtigen ist, dass Unternehmen der Hafenkonformität gemäß § 6 des Hafenentwicklungsgesetz (HafenEG) vom 25. Januar 1982 unterliegen. Wenig nachhaltige oder wertschöpfende Konzepte wie Leercontainerdepot, Umschlag von Schrott, Alt-Kraftfahrzeugen oder eine reine Logistiknutzung sind nicht gewünscht/werden ausgeschlossen. Auch eine spekulative Projektentwicklung, bei der der Nutzer vorab nicht bekannt ist, wird abgelehnt. Die Vermittlung von Bestandskunden, mit denen die HPA bereits vor Auftragserteilung Gespräche über das Grundstück geführt hat, wird nicht provisioniert. Die HPA wird diesbezüglich eine Liste mit bereits kontaktierten Unternehmen zur Verfügung stellen.
Die HPA sucht einen professionellen Dienstleister, der
- ein ausreichend internationales Netzwerk von Industriekunden, Produktion und hafenaffinen Nutzern besitzt, ansprechen und nutzen kann,
- mögliche Branchen analysiert,
- und entsprechende Nutzer weltweit identifiziert und in den Hamburger Hafen führt.
Bestandteile der Vergabe sind vor allem
- Erstellung einer Standort- und Branchenanalyse (Strategieentwicklung, Best Practices, Beratungsleistung)
- Positionierung und Vermarktung, Erstellung von sehr hochwertigen, ansprechenden und digital marktgerechten Vermarktungsunterlagen (inkl. Werbevideo, Internetauftritt)
o Virtuelle Standort-Vermarktung
o Nutzung internationaler, branchenübergreifender Plattformen
- Herstellung von (weltweiten) Kontakten und Ansprachen zu möglichen industriellen Nutzern mit konkreten Ansiedlungsbedarfen und -Konzepten für das oben beschriebene Grundstück von ca. 26 ha (Parzellierung für mehrere Nutzer möglich)
- Investorenansprache und Leadgenerierung
bis zur Investitionsentscheidung und Vermietungsentscheidung der HPA.
Die Ziele dieser Vergabe sind:
- Bestmögliche Akquise potenziell geeigneter Nutzer im Rahmen des beschriebenen Profils
o Erhöhung der Reichweite und somit der Erfolgschancen der Vermittlung eines oder mehrerer bonitätsstarker Unternehmen
o Realisierung der strategischen und kaufmännischen Ziele der HPA und damit des Hafenentwicklungsplans.
- Risikominimierung
o Vergütungsmodell (Innen- und Außenprovision, Entschädigungszahlungen und Beratungsanteil)
o Kostensenkung und Vermeidung von Abfindungen.
- Flexibilität
o Möglichkeit von Anpassungen im Vermarktungsprozess
o Offenhaltung der Nutzerauswahl an einen oder mehrere Nutzer
o Offenhaltung der Nutzerauswahl als Wettbewerb oder Direktvermietung.
Für die Beauftragung in diesem Projekt wird ein wettbewerblicher Dialog durchgeführt. Im Teilnahmewettbewerb wird die Eignung der Bewerber anhand von festgelegten Eignungskriterien geprüft. In der Dialogphase erarbeitet der AG gemeinsam mit den Dialogteilnehmern Konzepte und Vergütungsmodelle mögliche Lösung für die Nutzerakquise im Projekt Steinwerder Süd.
Dabei werden alle Aspekte des Auftrags erörtert.
Für die Teilnahme am Verfahren ist keine Zahlung einer Aufwandsentschädigung vorgesehen. Der vorläufige Zeitrahmen für den Wettbewerblichen Dialog ist der Anlage zu entnehmen. Der Vertragsentwurf und die entsprechenden Vertragsinhalte sowie die Wertung der Lösungen in der Dialogphase und später der Angebote in der Angebotsphase werden in der Dialogphase zur Verfügung gestellt.
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